Hessen / Rhein-Main-Gebiet / Frankfurt01.11.2016Mit Sara Jakubiak als Tatiana
Tschaikowskis berühmte Oper Eugen Onegin, auf der Grundlage von Alexander Puschkin feiert am 20. November Premiere - mit Sara Jakubiak als Tatiana.
»Mit welch lebhafter Verzauberung sie das verführerische Blendwerk liest« – so führt der Dichter Puschkin seine Heldin Tatiana ein. Gefährlich können romantische Liebesromane werden, wenn die Grenze von imaginiertem und empirischem Sein durchlässig gerät. In der prosaischen Wirklichkeit entpuppen Märchenprinzen sich nicht selten als enttäuschende Vertreter des Realitätsprinzips. Eugen, der Titelheld, verkörpert mit seiner »vor der Zeit gealterten Seele« den Archetyp des in der russischen Literatur so häufig auftretenden melancholischen, manchmal auch zynischen und – mit einer Wendung Turgenjews – »überflüssigen Menschen«. Er ist eigentlich ein Antiheld.
Lyrische Szenen in drei Akten: So lautet Tschaikowskis offizielle Charakterisierung der 1877 begonnenen, 1879 unter Nikolai Rubinsteins musikalischer Leitung im akademischen Maly-Theater uraufgeführten Oper. Damals traute man dem ausschließlich von Moskauer Studenten bestrittenen Werk alles andere als eine große Zukunft zu. Ungewohnt erschien die neue musikalische Ausdruckswelt der sieben ganz unterschiedlichen Bilder. Auf Dekomposition, auf den Verzicht organischer Geschlossenheit, auf die Infragestellung des Werkbegriffes überhaupt kam es dem Komponisten an. »Mir scheint, dass ich tatsächlich die Fähigkeit besitze, durch Musik jene Gefühle, Stimmungen und Gestalten, auf die der Text hinweist, wahrheitsgetreu, innig und einfach auszudrücken. In diesem Sinne bin ich Realist und ein wahrer russischer Mensch.« Lakonisch verkündete er darüber hinaus und im expliziten Gegensatz zur operntheatralischen Mode seiner Epoche: »Ich pfeife auf Effekte.« Wie im bürgerlichen Desillusionierungsroman der letzten Jahrzehnte des 19. Jahrhunderts geschieht keine Versöhnung von Ich und Welt mehr, zerbrechen die Gestalten zwischen ihren eigenen Ansprüchen und dem fatal ablaufenden Gang der Dinge. Die Kategorie des Scheiterns an der Welt, bereits in Puschkins zwischen 1825 und 1833 niedergeschriebenem Versroman leitmotivisch behandelt, durchzieht alle drei Akte der Oper. Dabei geraten ihre Bilder realistisch, heben sich bewusst von der Wagner’schen Opernästhetik mit ihrem Primat des Scheins ab und reklamieren die eigene Erfahrungswelt: »Ich suche ein intimes, aber starkes Drama, das auf Konflikten beruht, die ich selber erfahren oder gesehen habe, die mich im Innersten berühren können.« Aufgeboten wird in der durchaus neuen dramaturgischen Konstruktion ein geradezu klassischer Motivfundus der russischen Realistik: der schwärmerische Poet, der zynische Intellektuelle, die verschlossene und die lebenslustige Schwester, der poröse Ehrenkodex, das Duell im Morgengrauen, die Todessehnsucht des Verlierers und die Lebenslüge der Hauptfigur.
Weitere Informationen: http://www.oper-frankfurt.de/de/spielplan/eugen-onegin/?id_datum=368
Foto: Shutterstock
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